Wie finde ich das perfekte Cover?
Das perfekte Cover. Das wünscht sich wohl jeder Autor für sein Buch. Die meisten erfolgreichen Autorinnen und Autoren geben ihr Werk in die Hände eines Grafikers oder Illustrators und lassen sich dort maßgeschneiderte Outfits für ihre Bücher erstellen. In den meisten Fällen ist dies der einfachere, schnellere und erfolgversprechendere Weg.
Man kann natürlich auch selbst kreativ werden. Gestaltung kann man lernen. Aber das geht nicht über Nacht und erfordert viel Zeit, Energie und auch sicher ein gewisses Gespür dafür. Zudem muss man sich mit den Regeln des Buchmarktes sehr intensiv auseinandersetzen.
Ich wollte von Anfang an selbst meine Bücher gestalten, um alles selbst in der Hand zu haben. Ich habe vor einigen Jahren Design studiert, mich aber bisher hauptsächlich mit Farb- und Einrichtungstrends beschäftigt. So war die Buchgestaltung für mich ein ganz neues Feld.
Regeln zu brechen ist nur in gewissen Maßen gut
Kreativität und Originalität sind zwei wunderbare Dinge. Dennoch müssen sie gewissen Regeln folgen, um erfolgreich zu sein. Man tut sich selbst einen großen Gefallen, wenn man sich an die Sehgewohnheiten der Menschen hält. Es ist tatsächlich wesentlich einfacher, kreativ zu sein, wenn man sich einen Rahmen steckt, anstatt einfach ins Blaue hinein zu arbeiten. Eine klar umrissene Vorstellung bietet Halt. Raum für originelle Ideen ist immer noch mehr als ausreichend, wenn man sich zuvor einige Vorgaben setzt.
Als erstes sollte man sich von dem Gedanken verabschieden, es ganz anders als alle anderen machen zu wollen. Das kann man natürlich tun. Vielleicht entsteht am Ende tatsächlich ein wunderschönes Werk, aber vermutlich wird man nicht besonders viele Bücher verkaufen. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel, aber man sollte sich nicht darauf verlassen, dass man selbst zu diesen Ausnahme zählt. Du machst dir das Leben deutlich einfacher, wenn du einmal einen Blick über den Gartenzaun hinüber wirft und schaust, was die anderen da draußen so tun.
Liebesroman ist nicht gleich Liebesroman
Die eigene Geschichte ist natürlich für jeden Autoren etwas ganz Besonderes, aber es gibt immer Bücher, die dem eigenen ähnlich sind. Schau dich um, was die erfolgreichen Bücher im eigenen Genre verbindet. Ein Cover muss vor allem eines – die Emotionen des Lesers ansprechen. Es muss ihn in einem einzigen Augenblick in den Bann ziehen, so dass er neugierig wird und Lust bekommt, sich näher mit der Geschichte zu beschäftigen. Der Betrachter muss mit einem Blick erfassen können, um welche Art von Geschichte es sich handelt. Eines der stärksten, unmittelbarsten Elemente ist dabei die Farbe. Ein weiteres mächtiges Werkzeug sind Symbole. Welche Symbole werden auf den Covern in unserem Genre benutzt? Herzen, Liebespaare, Blumen? Das kann, je nach Untergenre, sehr differenziert sein. Für eine dramatische Geschichte gelten ganz andere Gesetze als für eine locker luftige Sommerkomödie.
Ein Cover darf den Leser niemals enttäuschen
Das schlimmste, was ein Cover tun kann, ist, Versprechungen zu geben, die es am Ende nicht hält. Kurzum: Wenn das Cover Romantische Komödie sagt, dann sollte sie auch drinnen zu finden sein. Das Cover muss genau auf den Punkt bringen, welche Art von Geschichte man erzählt. Man hat nur ein paar Sekunden Zeit, die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen. Man hat dieses eine Bild, um seine Geschichte zu erzählen.
Der Vorher-Nachher-Vergleich
Wie sieht es nun aus mit den beiden Versionen der Cover für Der perfekte Kuss? Warum war das erste Cover für mich nach einer Weile nicht mehr das perfekte Cover? Romantisch sind beide. Beide erzählen sie eine gefühlvolle Geschichte. Beim Ursprungscover sind die Farben verträumt und wolkig. Es wirkt künstlerisch und ein wenig nebulös, voll von leuchtenden Sternen und Farbwolken. Auf den ersten Blick ist klar, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt.
Warum nun trotzdem ein neues Cover? Das erste Entwurf lebte von seinen Farben, der Stimmung. Ein abstraktes Bild zu erfassen, dauert aber zum einen länger als ein konkretes. Es verlangt dem Betrachter mehr ab. Zum anderen gefiel mir die kupferfarbene Schrift mit dem 3-D-Effekt auch nicht mehr so gut. Auch hier siegt die Eindeutigkeit. Ein Kuss sollte einfach rot sein. Die übrigen Farben des Covers sollten ebenfalls etwas beschwingter und jugendlicher werden, dabei aber dennoch einen Hauch von Nostalgie in sich tragen.
Jedes Buch ist eine neue Herausforderung
Das perfekte Cover zu finden ist jedes Mal von neuem eine Herausforderung, aber eine, die einen mit viel Freude erfüllt. Die Suche nach dem perfekten Cover ist eine Reise, die nie aufhört. Was heute genau richtig erscheint, kann in ein paar Jahren nicht mehr passen. Das perfekte Cover verbreitet die richtige Atmosphäre, es erweckt in dem Leser die richtige Emotion und nimmt ihn sofort gefangen.
Das perfekte Cover erzählt die Geschichte in einem Bild.